Mittwoch, 26. August 2009

Neue Rubrik: Männer und Frauen 1

...beim Nasebohren:

Hat schon mal jemand eine Frau popeln sehen? Ja? Dann mal Herzlichen Glückwunsch. Sie gehören zu einer exklusiven Minderheit.

Denn ähnlich wie bei Flatulenzen (Frauen halten hartnäckig an dem Gerücht fest, daß ihr Geschlecht keine Darmwinde produziert) tarnen Doppel-X-Chromosomenträger solch profane Tätigkeiten gern und nutzen jeglichen Vorwand zu ihrer Vertuschung.
Aber wenn ihr mal scharf nachdenkt, hat jeder von uns schon mal eine Frau beim Popeln gesehen. Es fällt einem nur nicht ohne weiteres auf. Denn Frauen popeln während des Naseputzens. Und das geht so:

Frau kramt aus den Untiefen ihrer Handtasche ein labelloverklebtes Tempopäckchen hervor, faltet eines der Tücher auseinander und räuchert diskret ihren Naseninhalt in das zarte Vlies. Jetzt aufgepaßt! In Bruchteilen von Sekunden rammt das Weibchen das jeweils erste, zellstoffumwickelte* Glied beider Zeigefinger gleichzeitig in beide Nasenhöhlen. Es rührt einmal kurz und heftig darin herum** und zieht sie blitzschnell wieder heraus. Es folgt ein kurzer, aber scharf prüfender Blick auf das Ergebnis, dann wird das Taschentuch rasch gefaltet, nochmal kurz damit über die Nasenflügelecken gewischt, nochmal gefaltet. Dann verschwindet es wieder in irgendeiner Tasche, als wär nix gewesen.

Männer dagegen stopfen sich - je nach Domestikationsgrad- eigentlich wo sie gehen und stehen irgendeinen Finger in die Nase, wobei nur der Daumen ausgespart wird. Aber nie, niemals würde ein Mann auf die Idee kommen, gleichzeitig in beiden Nasenlöchern zu bohren. Schwer zu glauben, aber unter Männer gilt sowas als Sakrileg. Warum, weiß ich auch nicht. Vermutlich gibt es da wieder irgendeine evolutionsbiologisch-historische Erklärung, wie in etwa: Der Jäger und Sammler brauchte beim Nasenumpflügen noch eine Hand frei, um angreifende Mammuts in Schach zu halten. Vielleicht ist das einhändige Nasebohren auch einfach nur ein Platzproblem. Denn neben dem (bei Männern oft üppig sprießenden) Nasenflokati paßt einfach nicht mehr als ein dicker Männerfinger in die engen Nüstern.

Wahrscheinlicher aber ist, daß hier einmal mehr der primitive Genußmensch im Manne hervortritt, der sich das zweite Nasenloch einfach für später "aufhebt". Hier zeigt sich übrigens derselbe Connaisseur, der auch den kontemplativen Aspekt des Toilettengangs zu würdigen weiß und selbigen bei einem guten Buch so lange ausdehnen kann, bis ihm die Beine einschlafen. Aber das ist ein anderes Thema...

*) Camouflage!
**) wobei die Nasenspitze sich lustig hin und her bewegt, als würde ein tollwütiger Hamster darin Cha-Cha tanzen

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