Montag, 16. Februar 2015

Nicht noch ein Jason-Statham-Film

Nö, so ist das auch wieder nicht gemeint.

Generell kann man sich den schon anschauen, auch wenn gut die Hälfte seiner Filme B- und C-Movies sind und sich die gewöhnlich recht ansehnlichen Action-Einlagen alle irgendwie ähneln. So ein wenig "kennste einen, kennste alle".

Aber wir waren heute im Kino, und ungefähr die Hälfte des Kinopublikums gehörte zur Kategorie "Vollhonk". In der Hauptsache türkische Möchtegern-Gangster in Jogginghosen, die jedes Mal anfingen zu murren, sobald ein Filmdialog sich länger als über vier Drei-Wort-Sätze hinzog. Dazu ein paar seltsame Typen, wie sie in den 80ern gern in Eck-Videotheken herumhingen, gescheiterte Existenzen, die noch immer in ihrem ehemaligen, mit Chuck-Norris-Postern und leeren Bierflaschen dekorierten Kinderzimmer hausen und jeden Van-Damme-Film mitsprechen können.
Am allerschärfsten aber war das russische Proll-Pärchen, das sich erstmal mit ein paar eingeschmuggelten Jägermeistern in Stimmung brachte und jede Actionszene lautstark kommentierte.

Hätte man sich eigentlich denken können, dass das so kommt, bei einem Film mit Statham in der einzigen Hauptrolle.
Den nächsten guck ich lieber wieder im Pantoffelkino.

PS: Ach ja, der Film "Wild Card": Den kann man vergessen. Das einzig Gute sind die sehenswerten, aber spärlichen Action-Sequenzen und die Mini-Auftritte von Stanley Tucci und Sofia Vergara. Der Rest: grottige Schauspieler in unglaubwürdigen Rollen, eine zerfahrene Story, die ihr gesamtes Potential verschenkt, ein nicht vorhandener Spannungsbogen und ein überraschendes, unbefriedigendes Ende. Allerdings auch ohne je wirklich langweilig zu werden. Zwischendurch kam mir der Gedanke, dass sich da vielleicht gänzlich unerwartet ein mit Action gespicktes Stück Arthouse-Kino vor mir entfaltete.
Nachdem aber alle anwesenden Assitown-Bewohner bis zum Schluss sitzen geblieben waren, mußte ich mir am Ende doch eingestehen, dass ich gerade wohl eher doch kein Kunstwerk gesehen hatte.

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