Montag, 1. September 2008

GE(i)Z ist nicht (immer) geil

Ich will mich hier gar nicht über das Für und Wider des öffentlich-rechtlichen Datenkraken GEZ auslassen. Das tun x-hundert andere Webseiten schon zur Genüge und zu Recht.

Aber es gibt Dinge, für die ich gern meine GEZ-Gebühren zahle. Z.B. für den KiKa, auf dessen Sommertourstopp Regensburg wir am Wochenende waren. Allein die ganzen Knirpse zu sehen, die aus dem Häuschen geraten, weil auf einer Bühne ein grünmähniger Löwe Luftgitarre spielt oder weil sie zwischen KiKa-Kulissen basteln und spielen dürfen, ist mir jeden Cent wert.

Und ich zahl auch gern für gutes Kabarett, tiefschürfende Politmagazine und eingekaufte BBC-Reportagen bei ARD, ZDF und wie sie alle heißen.

Ungern zahle ich dagegen zB für Rahmen sprengende 700 Ö/R-Mitarbeiter bei Olympia. Auch Bundesliga, Volksmusik und Rosamunde Pilcher-Verfilmungen gehen mir mal ganz gepflegt am Pöterich vorbei und könnten wegen mir finanziell am ausgestreckten Arm verhungern. Dabei gibt's bestimmt ohne Ende Masochisten Zuschauer, die liebend gern ihre GEZ-Groschen in den Trachtenjanker von Andy Borg stopfen oder davon den Ballacks dieser Welt Wadenwärmer aus Nerz spendieren würden.

Wieso darf ich (und alle anderen braven Zahler natürlich auch) dann also meine GEZ-Gebühren nicht zweckgebunden zahlen? Nach Sparten grob gegliedert und zumindest anteilig, abzüglich eines allgemeinen Grundbetrages, damit am Ende kein noch so marginales Sendeformat ganz ohne Budget dasteht? Schließlich wollen ja sogar die Beiträge finanziert werden, die dann mangels Substanz und Zielgruppe eh wieder keiner kuckt.


So hätten brave Gebührenzahler wie ich zumindest das beruhigende Gefühl, wirklich nur für das zu bezahlen, was sie auch verkonsumieren, und nicht, daß von meinen erpress bereitwillig gezahlten Gebühren etwa nur Gottschalks Friseurrechnung bezahlt wird. Oder die First-Class-Flüge des 10-köpfigen ZDF-Olympia-Expertenteams fürs Unterwasser-Synchron-Pingpong.

Wär doch mal einen Gedanken wert...

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