Nachdem sich ja immer noch täglich neugierige Menschen auf diesen Blog verirren, weil sie bei Google "Autschen" eingegeben haben und dadurch auf einem Mini-Beitrag meinerseits landen, möchte ich hier endlich die versprochene kurze Rezension der DVD liefern. Kurz deswegen, weil Herr Marik auf seiner Webseite www.renemarik.de bereits eine erschöpfende Selbst-Rezension bzw. eine recht ausführliche Inhaltsangabe hinterlassen hat.
Mittlerweile ist mir auch klar geworden, warum seine Webseite bei google.de unter "Autschen" nicht auftaucht (da hat sich das Abi endlich mal bezahlt gemacht...): Das Programm heißt "Autschn!", also ohne "e". Trotzdem, versteh einer die Suchmaschinen...
Also: Wer bei der DVD einen reinen Auftritts-Mitschnitt à la Mario Barth & Co. erwartet, liegt schonmal falsch. Der Film beginnt mit schräger Musik, einem klapprigen DDR-Bus und einer Plattenbau-Idylle. Die Szenerie, die Kameraeinstellungen und die Schnitte erinnern am ehesten an einen Spaghetti-Western. Ein schmieriger Busfahrer, gespielt von Marik, holt den Kermit-Verschnitt Falkenhorst aus seinem Plattenbau ab, um ihn und die anderen "Darsteller" zu ihrem Auftritt zu kutschieren. Erst danach beginnt (tatsächlich) der Mitschnitt des Auftritts, der aber immer wieder von Roadmovie-haften Szenen aus dem Bus unterbrochen wird.
Rene Marik ist witzig, wie man anhand der Filmchen auf youtube recht gut erahnen kann. Aber sein Humor ist keine Schenkelklopfer-Comedy, sondern leise dadaistisch und auf komische Weise absurd. Er kultiviert in seiner Vorstellung einen besonderen Minimalismus, seine Puppen, Requisiten und Kulissen wirken wie gerade aus dem Müll gefischt bzw sind grob aus Pappstücken ausgeschnitten. Das verleiht der Darbietung einen improvisierten Charakter, trotzdem sitzt jeder Handgriff und jede Pointe.
Das Programm besteht allerdings nicht nur aus Puppenspiel. Zwischen den einzelnen Puppen-Sketchen tritt Marik immer mal selbst ins Rampenlicht und trägt zur Gitarre Lieder vor, verspottet schmalzige Lyrik oder schlüpft in die Rolle des Arbeitslosen Kalle, der uns, verschanzt hinter einer Aldi-Tüte, seinen Kampf mit den Tücken des Sozialamts schildert. In solchen Momenten erinnert er tatsächlich ein bißchen an Rainald Grebe. Wie man auf der Webseite nachlesen kann, kommt dies nicht von Ungefähr, denn beide sind tatsächlich eng befreundet.
Aber kaum jemand in dem Saal, in dem Aufzeichnung stattfand, dürfte sich eine Eintrittskarte gekauft haben, um Rene Mariks Sangeskünsten zu lauschen (wobei jene überraschenderweise sooo schlecht gar nicht sind). Die meisten sind wohl hauptsächlich gekommen, um IHN zu sehen, den Verursacher des Autschn-Hypes: den Maulwurf, Alptraum jedes Logopäden. Der Kleine kann einem aber auch wirklich ans Herz wachsen. Blind und aufgrund seines Sprachfehlers von der Welt unverstanden, scheitert er ein ums andere Mal an den Tücken des Lebens im allgemeinen und bei seiner Suche nach der großen Liebe im besonderen.
Aber auch die anderen Puppen machen Spaß. Je vertrauter man mit ihnen wird, um so mehr hat man das Gefühl, daß die verschiedenen Charaktere allesamt nur verschiedene Aspekte der Persönlichkeit ihres Puppenspielers sind. Mit Ausnahme der gerupften Barbie-Puppe. An der dürfte Alice Schwarzer sowieso ihre reine Freude haben: Die Puppe verkörpert sämtliche Frauenrollen des Abends, gibt aber außer affektierten Kiekslauten kein Wort von sich und zieht am Ende mit einer grunzenden Ken-Puppe ab. Was den unglücklich verliebten Maulwurf umgehend in den Selbstmord treibt. In der abschließenden Tourbus-Szene versichert er uns aber, daß dies ja alles nur gespielt war und ihm "de Barbe" in Wirklichkeit viel zu oberflächlich ist.
Fazit: Feiner, etwas schräger Humor für Leute, die mal was Komisches abseits des Comedy-Mainstreams suchen. Ideal für Fans von Rainald Grebe.
Das Programm besteht allerdings nicht nur aus Puppenspiel. Zwischen den einzelnen Puppen-Sketchen tritt Marik immer mal selbst ins Rampenlicht und trägt zur Gitarre Lieder vor, verspottet schmalzige Lyrik oder schlüpft in die Rolle des Arbeitslosen Kalle, der uns, verschanzt hinter einer Aldi-Tüte, seinen Kampf mit den Tücken des Sozialamts schildert. In solchen Momenten erinnert er tatsächlich ein bißchen an Rainald Grebe. Wie man auf der Webseite nachlesen kann, kommt dies nicht von Ungefähr, denn beide sind tatsächlich eng befreundet.
Aber kaum jemand in dem Saal, in dem Aufzeichnung stattfand, dürfte sich eine Eintrittskarte gekauft haben, um Rene Mariks Sangeskünsten zu lauschen (wobei jene überraschenderweise sooo schlecht gar nicht sind). Die meisten sind wohl hauptsächlich gekommen, um IHN zu sehen, den Verursacher des Autschn-Hypes: den Maulwurf, Alptraum jedes Logopäden. Der Kleine kann einem aber auch wirklich ans Herz wachsen. Blind und aufgrund seines Sprachfehlers von der Welt unverstanden, scheitert er ein ums andere Mal an den Tücken des Lebens im allgemeinen und bei seiner Suche nach der großen Liebe im besonderen.
Aber auch die anderen Puppen machen Spaß. Je vertrauter man mit ihnen wird, um so mehr hat man das Gefühl, daß die verschiedenen Charaktere allesamt nur verschiedene Aspekte der Persönlichkeit ihres Puppenspielers sind. Mit Ausnahme der gerupften Barbie-Puppe. An der dürfte Alice Schwarzer sowieso ihre reine Freude haben: Die Puppe verkörpert sämtliche Frauenrollen des Abends, gibt aber außer affektierten Kiekslauten kein Wort von sich und zieht am Ende mit einer grunzenden Ken-Puppe ab. Was den unglücklich verliebten Maulwurf umgehend in den Selbstmord treibt. In der abschließenden Tourbus-Szene versichert er uns aber, daß dies ja alles nur gespielt war und ihm "de Barbe" in Wirklichkeit viel zu oberflächlich ist.
Fazit: Feiner, etwas schräger Humor für Leute, die mal was Komisches abseits des Comedy-Mainstreams suchen. Ideal für Fans von Rainald Grebe.
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