Man, da kriegt man echt Pippi in die Augen, wenn man den Ägyptern beim Feiern zuschaut! Da werden bei einem alten Zoni wie mir Erinnerungen wach. Daran, wie man sich fühlt, wenn plötzlich das Undenkbare passiert und das Unmögliche Wirklichkeit wird. Wenn alte Männer, ihrer Macht beraubt, die Flucht ergreifen und Soldaten Blumen in ihre Schießprügel pflanzen.
Fehlt eigentlich nur noch, daß die Ägypter jetzt mit dem Trabi nach Israel rüberjuckeln und sich ihr Begrüßungsgeld nebst Banane abholen.Aber vermutlich gehen da schon wieder die Pferde mit mir durch.
Sogar uns' Angie stand die Erleichterung ins... nun, nennen wir es Gesicht geschrieben, als sie den Ägyptern heute sinngemäß alles Gute wünschte. Obwohl sie selbst beschämend wenig zu den gegenwärtigen Entwicklungen beigetragen hat. Man kann nur hoffen, daß diese verlogene Hinhaltetaktik des "Demokratie ja, aber bitte nicht hier, und schon gar nicht jetzt" dem Westen allgemein nicht nochmal auf die Füße fällt. Mal wieder haben wir so allen repressiven und reaktionären Kräften perfekte Argumente für antidemokratische und antiwestliche Propaganda geliefert. Weil unsere Politiker zwar gern lang und breit über Freiheit und Menschenrechte für alle referieren, aber offensichtlich nur, solange es unseren außenpolitischen und wirtschaftlichen Interessen nicht zuwider läuft. Vertrauen schaffen und Beispiel geben geht anders, stattdessen hat uns unsere Außenpolitik als kleinmütige Papiertiger entlarvt, deren Botschaft von Freiheit und Menschenrechten reine Lippenbekenntnisse sind.
Aber vergessen wir das einen Moment und freuen uns mit den Ägyptern. Freunde: Bleibt friedlich, und versaut das nicht! Ihr habt den Umsturz friedlich hinbekommen, jetzt haut euch oder anderen nicht im Nachhinein die Köpfe ein! Es war nicht alles schlecht! Und: Hände weg von der D-Mark! Die jetzt Hals über Kopf einzuführen wäre totaler Quatsch!
PS: Liebe Ägypter: Falls ihr Unterstützung braucht, wir hätten da das ein oder andere Kamel auf der Regierungsbank sitzen, das wir euch gern in die Wüste schicken würden, so als Aufbauhilfe. Die braucht ihr uns auch ganz bestimmt nicht wieder zurück zu schicken...
Samstag, 12. Februar 2011
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