Liebe Straßenreinigung der Stadt München,
grundsätzlich, und auch das muß mal gesagt werden, machen deine Leute einen guten Job. Daß diese Stadt voller Asis ist, die all ihren Wohlstandsmühl am liebsten fallen lassen, wo sie gerade stehen, dafür könnt ihr ja nix. Ihr könnt auch nichts dafür, daß, kaum daß ihr im Winter mal den Gehweg gestreut habt, der böse Käpt'n Frost euer Steingebrösel unter einer ordentlichen Portion Neuschnee begräbt.
So weit, so gut.
Nachdem die AZ mit der Headline "Schafft endlich den Splitt weg" euch schon Mitte Februar die Marschrichtung für die nächsten Wochen vorgegeben hatte, seid ihr mit eurer Aufräumaktion "Kampf dem Splitt" auch glücklich in unserer Straße angekommen.
Dumm nur, daß bei eurem Verein eher so die intellektuell Unbewaffneten Dienst schieben. Denn anders ist es nicht zu erklären, daß selbige am Morgen des 08.März für einen gesamten Straßenzug per Beschilderung ein Parkverbot aussprechen und zwar für (Tusch!): den Morgen des 8.März! Und nun ratet mal, wie viele Anwohner dieser eher überraschenden verkehrstechnischen Neuorientierung Folge geleistet haben. Richtig: Null!
Wie wär's, wenn ihr beim nächsten Mal so ein klitzekleines bißchen Vorlaufzeit lassen könntet? Wenigstens, sagen wir mal, 24 Stunden? Damit man sich einen Tag Urlaub nehmen kann, um sich in der zugeparkten Nachbarschaft auf die Suche nach einem neuen Parkplatz machen zu können.
PS: Vermutlich könnt ihr das nicht nachvollziehen, das mit dem Urlaub. Durfte ich doch letztens zwei eurer Mitarbeiter dabei beobachten, wie selbige gelangweilt einem dritten Mitarbeiter dabei zuschauten, wie dieser eher mäßig begeistert das Herbstlaub vom letzten Jahr von ein paar Treppenstufen schabte. Sah für mich tatsächlich ein bißchen nach Urlaub aus, was die beiden da trieben.
Obwohl ich nicht ungerecht sein will: In den 20 Minuten, in denen ich den drei geistigen Kleingärtnern beim So-tun-als-ob zuschauen durfte, ist tatsächlich einer der zwei Müßiggänger losgelaufen, um mit einem Greifarm eine Plastiktüte aus einem Gebüsch zu pflücken. Diese streifte er dann über der Ladefläche ihres kleinen Transporters ab, von wo aus sie vermutlich später vom erstbesten Fahrtwind wieder in irgendeinen anderen Busch geweht wurde.
PPS: Apropos Rollsplitt.
Nicht nur, daß die Hausmeister, Stadtreiniger und andere Nasebohrer des größten Dorfes seit Jahren im Herbst ihre unsäglich nervtötenden, trommelfellrasierenden Laubbläser in Anschlag bringen, um den Staub der letzten Jahrzehnte in sämtliche Atemöffnungen der Münchner zu pusten. Nein, der Winterdienst und diverse Hausmeisterpfeifen haben diese Gehörsägen auch im Winter für sich entdeckt. Und zwar, weil sie damit Schnee und Eisplatten von den Gehwegen blasen. Unabhängig von den Geräuschen und dem Gestank zeugt diese Entwicklung für mich von einer unfassbaren Träg- und Unverschämtheit der Verantwortlichen. Wozu einen Besen in die Hand nehmen, wenn man seiner Umwelt auch maximal mit einem motorgetriebenen Blasinstrument auf den Sack gehen kann?
Die Krönung war dann für mich der Hausmeister von gegenüber, der vor 2 Tagen allen Ernstes mit einem dieser Blasebälger Rollsplitt, Staub, Reste von Silvesterknallern und gefriergetrocknete Hundescheiße quer über die Straße vor unser Haus pustete. Unabhängig davon, daß ich bei dem Anblick gute Lust hatte, ihm den Elefantenföhn in den Hals zu schieben, um ihm mal ordentlich die Denkblase zu belüften: Gibt es denn keine Jahreszeit mehr, in der man vor dem Getöse dieser Rinnstein-Vuvuzelas verschont bleibt?
Mittwoch, 9. März 2011
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