Samstag, 8. Juni 2013

Psst, Volkszähler:

Wollt ihr wissen, wo die 1,5 Millionen Einwohner sind, die ihr nach dem Census vermisst? Ich sag's euch: Das sind allesamt Rentner, die Urlaub auf "Malle" machen.

Während Deutschland sich langsam in einen Binnensee verwandelt, haben der Michel, die schönste Münchnerin und deren bezauberndste Tochter nämlich Deutschlands 17. Bundesland einen Besuch abgestattet. Bedingung war diesmal: kein Kinderhotel. Der Haken dabei: Wenn man alle Hotels ausklammert, die umfangreiche Kinderanimation bzw. -betreuung anbieten, bleiben eigentlich fast nur noch Herbergen übrig, die hauptsächlich von der Kukident-Fraktion frequentiert werden. In einem solchen sind dann zwangsläufig auch wir gelandet.

Deutsche im Ausland sind ja ein Kapitel für sich. Eine Sonderstellung nehmen da nochmal deutsche Rentner ein. Was man da so erleben kann...
Da gibt es zum Beispiel die Gruppe der NRW-Rentner. Gäste aus NRW nehmen speziell auf Mallorca sowieso eine Sonderstellung ein. Gefühlt 75% der typischen Ballermann-Klientel rekrutiert sich aus dem Proll-Dreieck zwischen Köln ("Kölle!"), Duisburg ("Düüsbuarch!") und Paderborn ("Padaboan!"). Aus der gleichen Region kommen gleichzeitig 75% aller Ballermann-Schlager-Schunkel-Titten-Barden. "Der Wendler" aus Dinslaken, Jürgen Drews aus Dülmen, Jürgen Milski und Tim Toupet aus Köln, Mickie Krause aus dem Sauerland. Nur Zatziki-Locke Costa C. kommt aus südlicheren Gefilden: aus Baden-Württemberg.
Demzufolge fällt der NRW-Rentner in Mallorca ein wie Attila auf dem Balkan, nur eben mit Rollator statt zu Pferde. Stets übertrieben gut gelaunt, ist er davon überzeugt, dass alle Nicht-NRWler verklemmte Spaßbremsen sind, und versucht, diesen unhaltbaren Zustand durch das permanente, lautstarke Rezitieren altbackener Zoten zu bekämpfen. Um selbst das dafür notwendige Gute-Laune-Niveau zu halten, fängt der NRWler bereits kurz nach dem Frühstück damit an, im Wechsel Currywurst und Beta-Blocker einzuwerfen, heruntergespült mit dem ein oder anderen Bierchen.
Aber auch die Ü70-Spaßguerilla kann man ungehalten werden, vorzugsweise dann, wenn "der Spanier" die in breitem rheinischen Dialekt vorgetragene Bestellung nicht versteht. Denn frei nach "Full Metal Jacket" geht der Rentner davon aus, daß in jedem Spanier ein  Deutscher steckt, der aus ihm raus will. Und er, der Rentner, muß ihm dabei helfen.
Schlechtes Gewissen plagt ihn dabei nicht, denn schließlich hat er fünfzig Jahre lang mit den Zähnen  Steinkohle aus dem Boden gebrochen oder mittels Körperwärme Stahl gekocht. Und hat sich somit das Recht verdient, Spanier in deren Heimatland zu quälen.

Noch sympathischer als Rentner aus NRW sind die ehemaligen Familienernährer. Das sind dann Männer zwischen 60 und 70, die irgendwann mal was zu sagen hatten und die die Bedeutungslosigkeit ihrer Pensionierung damit zu bekämpfen suchen, den weiblichen Hotelangestellten väterlich die Kimme zu tätscheln. Der Allergeilste dieser Knallköpfe protzte tatsächlich beim Abendessen vor Gleichgesinnten, er würde spielend Geld "verdienen", indem er Rabattangebote von Hotels nutzen würde (angeblich gibt es Hotels, wo man die Kundenkarte mit Geld aufladen kann und dann auf alle Hotelleistungen Rabatt bekommt). Derselbe Rektal-Atmer blökte den freundlichen Gästemanager des Hotels an, der sich einfach nur kurz vorstellen wollte, er könne mal gleich wieder abdampfen, er habe keine Lust mit ihm zureden, sondern wolle jetzt in Ruhe essen.

Die Truppe mit dem mit Abstand größten Unterhaltungswert sind die Deutschtümler.
Damit sind nicht mal diejenigen Geronten gemeint, die sich benehmen, als wären sie nicht an der Costa Senilia, sondern auf dem Campingplatz in Bielefeld, den ganzen Tag deutsches Bier trinken und Schnitzel fressen, während im Fernsehen Bundesliga läuft.
Nein, den Vogel schießen die Sturmtruppen-Opis ab, die versuchen, am Strand von Mallorca mit Schippchen und anderem Belagerungs-Equipment bewaffnet, den Antlantikwall nachzubauen.
Dazu wird der Strand zunächst in Planquadrate unterteilt, auf denen an strategischen Punkten eine Reihe aus Strandmuscheln erreichtet wird. Letztere werden an neuralgischen Punkten mit extra dafür mitgebrachten Sandsäcken befestigt, bis die Konstruktion mühelos einem mittelschweren Sandsturm widersteht. Anschließend werden die noch vorhandenen Lücken mit Sand und ausgelesenen BILD-Zeitungen aufgefüllt, mit kleinen Deutschland-Fähnchen beflaggt - fertig ist der Führerbunker.
Sogar beim Kleckerburgen-Bau wird nichts dem Zufall überlassen. Denn selbst wenn der Deutsche eigentlich kleckert, klotzt er, und schleppt Equipment an, mit dem er sich im Ernstfall den Reichstag zusammenkleckern kann. Damit trotz Currywurst und Löwenbräu nicht am Ende doch noch Heimweh aufkommt.

PS: Ein Wort noch zu den Engländern, die nach den Deutschen wohl stärkste Touri-Gruppierung auf  Mallorca: Man, seid ihr hässlich! Aber durch die Bank! Gemessen an dem, was von euch so über die Insel stolpert, besteht eure gesamte Nation nur aus proletig tätowierten Schwabbelbacken mit rasierten Köpfen und schiefen Zähnen. Und die Männer sehen ganz genau so aus.

Kein Wunder, dass die Briten so viel saufen. Anders als mit exzessivem Alkoholkonsum lässt sich der bisherige Fortbestand dieser Nation gar nicht erklären. Wieviel Promille nötig sind, um den für eure Fortpflanzung notwendigen Visusverlust herzustellen, wag ich mir gar nicht auszumalen.

1 Kommentar:

Ede hat gesagt…

loooooooooooooool.....gut dass die Rentner nicht wissen wie das mit den Internetz funktioniert und die Anglikaner keine andere Sprache als ihre eigene sprechen....