Dienstag, 9. Juni 2015

Hey, Deutsche Bahn!

Eins sei mal vorausgeschickt: Der ÖPNV des größten Dorfes hat eines der dichtesten und vermutlich besten Netze in Deutschland.

Aber euer Krisen-Management ist SCHEISSE!

Am Sonntag hatte irgendein Blitz, vielleicht auch zwei oder drei, die Frechheit, in irgendein Stellwerk einzuschlagen. So weit, so banal. Aufgrund dessen kam es zu irgendwelchen Unregelmäßigkeiten und Ausfällen bei diversen S-Bahnen, u.a. der S2.

Erfährt man darüber als Fahrgast irgendwas? Nein. Lautsprecher-Durchsagen, Hinweis auf Bahnsteig-Displays, Hinweise auf eurer Webseite, hilfreiche Bahn-Mitarbeiter, die für bange Fragen Rede und Antwort stehen - komplette Fehlanzeige. Ohne einen Vater, der seinem Dreikäsehoch in der Bahn von dem Blitzschlag berichtete, hätte ich gar nicht mitbekommen, dass es irgendein Problem gibt.

Meine Fahrt, ca. einen halben Tag nach dem Blitz-Schaden, endete einfach unangekündigt und überraschend am Ostbahnhof, von euch gab es keine Erklärung dafür, keine Entschuldigung - nix. Auf sämtlichen Displays stand die Bahn noch mit der korrekten Endhaltestelle - genau wie bei allen nachfolgenden Zügen, die aber trotzdem alle am Ostbahnhof endeten. Die totale Verarsche!!!

Als Opfer der Deutschen Bahn (zu letzterer gehört die Münchner S-Bahn nämlich) muss man annehmen, dass zumindest die Mitarbeiter der Fahrgast-Info Bescheid wissen müßten. Also auf zum Schalter.
Dort erwarteten den frustrierten Fahrgast (mich) zwei Überraschungen. Die erste: Die Mitarbeiter dort hatten exakt NULL Info, dass es auf der Strecke überhaupt eine Störung gibt.
Die zweite: Wen würde man wohl als Allerletzten an einem Info-Schalter vermuten, an dem es darum geht, Kunden per verbaler Auskunft schnell, unkompliziert und streßresistent zu helfen? Sicher doch niemanden mit einer leichten Behinderung, die sich in heftigem Stottern, intensivem Zwinkern und verlangsamten Reaktionen äußert, oder? ODER??? Gab's da bei euch wirklich keinen geeigneteren Arbeitsplatz?

Hey, Deutsche Bahn oder MVG, wer auch immer sich angesprochen fühlt: Ich bin wegen euch schon etliche Male zu spät gekommen. Streik war  kein einziges Mal der Grund dafür. Immer ging es darum, dass am Horizont überraschend eine Schneeflocke entdeckt wurde, um stundenlange "Notarzt-Einsätze" oder "Stellwerksstörungen", wegen derer ihr eure Fahrgäste unaufgeklärt und mit dem "wie komme ich jetzt nach Punkt X"-Problem allein im Regen stehen laßt. Da kann ich als deutsch sprechender Einheimischer mir noch irgendwelche Ausweichmöglichkeiten zurechtbasteln. Als Nicht-Münchner ist man aufgeschmissen. Die gern auch mal widersprüchlichen, launig dialektgefärbten Lautsprecherdurchsagen vergrößern die Verwirrungen dann häufig noch.

P.S.: Ach ja, Deutsche Bahn, zu der Anzeige hier:

hätte ich dann noch eine Frage: Man kann bei euch Lokführer werden, wenn man quer in eine S-Bahn einsteigt? Macht ihr euch die Personal-Suche da nicht doch ein bißchen einfach?

Kann die GDL immer besser verstehen:


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