Donnerstag, 6. Juli 2017

Neulich, in München...

Hab heute mittag an Ampel, ein Auto mit polnischem Kennzeichen neben mir.
Die junge Dame am Steuer nutzt die Kurzpause vor der roten Ampel, um sich mit einer Pinzette die Barthaare auszureißen. Der Vehemenz ihrer Gestik nach zu urteilen gleich büschelweise.

Ich glaube, jetzt hab ich echt alles gesehen.

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Ein Satz, der wohl nur in einer bayrischen Wirtschaft nicht mißverständlich kommt: "Den Russen bekommt der junge Mann mit den Ochsenbäckchen."

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Ich bin kürzlich an einer Apotheke vorbeigelaufen, in der für eine "Anti-Aging-Beratung" geworben wurde.

Ich hab mich gefragt, wie so eine Beratung wohl aussehen mag.

Soweit ich das mit dem Raum-Zeit-Kontinuum verstanden haben, stellt Altern einen Prozess dar, den man nicht aufhalten kann. Altern ist unvermeidlich. Die Haare werden weich, die Muskeln fallen aus, und man kann sich nicht mehr auf das konzentrieren, was man schreibt.

Anti-Aging hat sich  nun nicht einfach nur des Aufhaltens des Alterungsprozesses verschrieben, sondern bedeutet im Wortsinn letztlich sogar eine Gegenbewegung. Wenn "Aging" sich naturgemäß entlang der Zeitlinie bewegt, müßte "Anti-Aging" sich also rückwärts in der Zeit abspielen. Also eine Art Benjamin-Button-Effekt. Wikipedia bestreitet das zwar, aber was wissen die schon?

Wie hat man sich dann also eine Anti-Aging-Beratung vorzustellen? Sitzt dann da einfach so ein strubbelbärtiger Physik-Nerd, der einem geradeheraus erklärt, dass Zeitreisen nicht möglich sind, vielen Dank für die Aufmerksamkeit, macht 10 Euro in die Terminator-Kasse?

Vermutlich müßte ich mal hingehen, um es rauszufinden.
Bringt nur nix. Ich flieg doch sofort auf.

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