Donnerstag, 8. November 2018

Mauergewinner 2 oder Leninplatz….vom Mark Scheppert



Nun ist es fast schon 10 Jahre her, dass ich Marks Schepperts Roman „Mauergewinner“ gelesen und hier beschrieben habe. 2009 ich kann gar nicht alles nachvollziehen, was seitdem in Michas Blog alles beschrieben, bewertet, gezeigt wurde....im realen Leben hätte der Blog vermutlich viele Rotwein- und Kaffeeflecken.... Irgendwie hab ich vor zwei Wochen wieder mal durch den Blog geblättert und bin auf den alten Post zum Mauergewinner gestoßen…. anschließend nach dem Scheppert Mark gegoogelt und wie durch Gedankenübertragung hat er doch dieses Jahr die Fortsetzung "Leninplatz" geschrieben.

Habs gelesen und es ist ähnlich aufgebaut wie Mauergewinner, viele Kurzgeschichten über eine Zeit kurz vor der Wende. Die Geschichten in sich sind recht kurz und beschreiben die Familiengeschichte des Autors vor allem zur Schulzeit also Ende der 80iger Jahre. Es ist ein sehr schönes, sehr persönliches Buch, wenn auch sicher nicht für jedermann. Michel und ich sind Jahrgang 72/73 und damit hätten wir uns vermutlich bei der Kreisspartakiade getroffen, wenn wir erstens sportlich genug gewesen wären und wenn zweitens die DDR nur ein klein wenig kleiner gewesen wäre. Ich finde es einfach sehr spannend, wie ähnlich doch bestimmte Dinge waren. Ich wurde zumindest auch immer wieder gecastet oder wie es damals hieß gesichtet, um den Sozialismus bei den Olympischen Spielen zu verteidigen, aber selbst das DDR System konnte aus mir keinen Sportler machen, egal ob beim Fußball, Handball oder Tischtennis und für "schnell müde werden" gabs einfach keine Kaderschmiede. Das hat meinem alten Herren vermutlich das Herz gebrochen, nicht den nächsten Jürgen Sparwasser in der Familie zu haben...aber man kann nicht alles haben.
Der Alfclub hat mich sofort an den Kellerclub von Specki erinnert, in dem ich Engtanzen mit Karin zur Maxi von Jennifer Rushs „The Power of Love“ geübt habe, tagelang…jetzt kann ich ja sagen, ich war spitz wie Fiffi auf Karin…aber außer Engtanzen war da nie was und heute 30 Jahre später…naja schade dass es die sozialen Netzwerke gibt, die machen viel kaputt ;-). Im Kellerclub habe ich mit Berthold, Logge, Sepp und Örnie sowie vielen anderen Jungpionieren heimlich gepafft und den selbstgemachten Apfelwein meines alten Herrn im „Strobolicht“ der von Berthold selbstgebastelten Lichtanlage; die damals Lichterorgel genannt wurde (3x40 W Narva Birnen in bunt), weggeballert ….wir waren die Herren der Welt und leider viel zu schnell besoffen….Viele Geschichten kamen hoch, als ich an diese Zeit denken mußte…Auch wenn mir wieder mal auffiel wie brav die Provinzjugendlichen offensichtlich waren oder zumindest ich. Naja man kann nicht alles haben….
Ich habe die Reise in die Vergangenheit wieder sehr genossen und danke dass Micha und Ede wieder mit von der Partie waren, in der nächsten Auflage wäre es super wenn Ede ne großbusige Blondine namens Karin (mit Esda Strumpfhose) dabei hat, du weißt schon bei der Reparatur des Keilriemens am Trabi (dafür die Strumpfhose)….Micha kann sich selbst aussuchen, wen er auf die Zeitreise mitnimmt.
Danke für deine persönlichen Worte im Buch. Die DDR war sicher ein Teil der Geschichte von vielen Menschen. Auch von Michel und Ede und mindestens der Hälfte unserer Freunde, die restlichen sind ausreichend genervt von unseren Geschichten und sowieso ossifiziert…Geschichte ist das richtige Wort, genauso wie unsere Kindheit und Jugend. Danke auch für den Aufruf, diese Geschichten doch aufzuschreiben, nicht aus Ostalgie sondern weil es cool (oder wie du im Buch geschrieben hast kuhl...schrieb man das so?) ist, diese Dinge seinen Kindern zu hinterlassen…. Habe lange nach Themen gesucht, die man schreiben kann…vielleicht sind es die naheliegenden Dinge, die man niederschreibt und die dann wirklich jemandem was bedeuten….

Danke für die kurzweilige Reise in die Welt meiner Kindheit und Jugend
Ede

 PS: Weißt du was richtig fetzig wäre, wenn du aus den ganzen Kurzgeschichten einen richtigen Roman machen würdest....manchmal dachte ich beim lesen....schade schon vorbei....

PSS: Sorry Michel ...musste ich posten....

PSSS: Nach Diktat verreist...........das wollte ich immer schonmal irgendwo drunterschreiben ;-)

2 Kommentare:

der Michel hat gesagt…

Na, da bin ich ja einigermaßen platt. Also dass da doch nochmal ein DDR-Buch von Mark kommt, und wir wieder mit von der Partie sind.

Ich glaube, das macht das Alter. Ich werde auch dauernd irgendwie nostalgisch und erinnere mich an Sachen von "früher". Ich hoffe, dass ist kein schlechtes Zeichen, so als letzer Gruß der verantwortlichen Synapsen, kurz bevor sie abrauchen, also quasi als Manifestation beginnender Verblödung. Wenn das so weitergeht, marschier ich in einem Jahr mit ausgekärchertem Hirnkasten bei Pegida mit.

Macht uns die zweifache Erwähnung als Romankomparsen jetzt eigentlich zu Personen der Zeitgeschichte? Muß ich mich auf Paparazzi-Fotos einstellen?

PS: Wenn ich den Verstrahlten mal erwische, der sich das mit diesen Captchas ausgedacht hat... keine Ahnung, auf wie vielen Ampeln, Fahrrädern, Bussen und Hydranten ich tagtäglich sinnlos herumklicke.

Mark Scheppert hat gesagt…

Kuhle Zusammenfassung und Karin taucht dann im nächsten Buch auf...
Schöne Grüße
Mark