Montag, 6. Mai 2024

Down the rabbit hole... not funny...

Eine kurze Episode aus der crazy world of internet.

Der Michel war gerade Müll wegbringen und hoppla: Da hatte jemand seinen Versandmüll einfach mal so wild auf unserem Müllplatz abgeladen. Irgendwie kam (weil das bei uns öfter mal vorkommt und sowohl ärgerlich als auch kostspielig ist) der Alman in mir durch und ich knipste den Versandaufkleber, den der Müllsünder vermutlich aus Unwissenheit am Paket gelassen hatte (den Teil mit der Adresse hatte er wohlweislich abgerissen).

Eine kurze Online-Suche förderte einen Namen und eine Adresse zu Tage: Sherif S.

Neugierig geworden, tippte ich den Namen mal bei Google ein, um meinem unbekannten "Nachbarn" mal auf den Zahn zu fühlen. 

Siehe da: Ein LinkedIn-Profil eines ägyptischen Software-Engineers, wohnhaft in München, mit kritischer Haltung zum deutschen Staat laut seiner Aktivitäten, die LinkedIn zeigt - spooky. Gut, dass ich die Plattform bisher gemieden habe. Allerdings finden sich im Profil sogar Referenzen angeblicher Kollegen.

Etwas weiter gescrollt derselbe Name, dasselbe Gesicht, nur diesmal mit Brille, ein weiteres Linkedin-Profil. Wohnort ist wieder München, aber diesmal ist der Mensch Mechatronik-Student, anderer Lebenslauf, anderer Arbeitgeber.

Weitergescrollt. Diesmal ein Xing-Profil, gleicher Name, gleiches Foto wie beim "Studenten" gerade eben, aber anderer Wohnort (Mülheim an der Ruhr), anderer Werdegang, anderer Arbeitgeber.

Weitergescrollt. Gleicher Name, anderes Foto...aber Moment mal... der sieht doch aus wie...also, wenn mich nicht alles täuscht, erneut derselbe Typ, diesmal aber mit Sonnenbrille. Diesmal laut Xing aber Augenarzt in Niedersachsen, aber ebenfalls Ägypter. In der Ärzteliste des angegebenen Arbeitgebers ist der Herr aber nicht zu finden.

An der Stelle beende ich den Ausflug in diesen Kaninchenbau. Nicht der erste, nicht der letzte, aber wieder einer, der einen darüber staunen und grübeln lässt, was für Menschen einen umgeben und warum sie tun, was sie tun. Ich schätze mal, der Protagonist dieser Geschichte hat sich keine Tarnidentitäten überlegt, nur um seinen Müll unbehelligt in der Botanik stehen lassen zu können.

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