Kräuterbrause mit zeitweiligem Kultfaktor ein Begriff, hat eine neue
Werbekampagne aufgelegt. Nachdem die Firma ja zuletzt eher durch Negativschlagzeilen und aggressive Preispolitik von sich reden machte, möchte man wohl damit das angekratzte Image wieder etwas aufpolieren.
Laut Firmenwebsite "streut" Bionade "Botschaften". "Mal sind die Botschaften frech, mal feinsinnig, mal humorvoll. Das Besondere ist ihre Platzierung. Denn die Botschaften stehen immer in direktem Kontext zum Standort des Motivs."
So zumindest die Behauptung der Firma. Aufmerksam geworden bin ich durch
das Plakat: "Bionade präsentiert lustige Wörter in Bahnstationen. heute:
Litschi." Ich dachte zunächst wirklich, nun hagelt es einen Großangriff
lustiger Worte (mein ungeschlagener Favorit ist übrigens "Bommelmütze"). Falsch gedacht.
Diese "Botschaft" steht nur für sich allein, was ich recht enttäuschend
fand, unter anderem weil "Litschi" in puncto "lustiges Wort" wirklich kein non plus ultra ist.
Im Zuge dessen hab ich mir mal die anderen Slogans angeschaut, und was soll
ich sagen: wenn es für Unoriginalität auch Preise gäbe, wären einige der
Sprüche ein paar ganz heiße Anwärter auf den Pokal. "Feinsinnig" ist meines
Erachtens nach keine der "Botschaften", "frech" gerade mal 2 von 26,
nämlich jene, in denen Bionade genüßlich auf ihren Mitbewerbern rumhackt.
Negativschlagzeilen auch zu dem Thema hat es ja im letzten Jahr genug gegeben.
Der Rest der Plakate soll zumindest humorvoll sein. Besonderer "Kick" soll außerdem die Platzierung der Plakate sein, die mit der jeweiligen Botschaft nochmal in besonderem Kontext stehen soll, damit die "Pointen" auch so richtig zünden. Schaun wir mal:
So weit, so unspektakulär. Wirklich witzig ist das nicht. Aber weiter.
Wer jetzt denkt, daß uns dieses hübsche Plakat demnächst beim Gottesdienst wiederbegegnet: Wieder falsch. Das hängt einfach nur unmotiviert in Essen herum. Weit mehr Understatement würde es entwickeln, würde man es an einer Scientology-Filiale aufhängen.
Werbekampagne aufgelegt. Nachdem die Firma ja zuletzt eher durch Negativschlagzeilen und aggressive Preispolitik von sich reden machte, möchte man wohl damit das angekratzte Image wieder etwas aufpolieren.
Laut Firmenwebsite "streut" Bionade "Botschaften". "Mal sind die Botschaften frech, mal feinsinnig, mal humorvoll. Das Besondere ist ihre Platzierung. Denn die Botschaften stehen immer in direktem Kontext zum Standort des Motivs."
So zumindest die Behauptung der Firma. Aufmerksam geworden bin ich durch
das Plakat: "Bionade präsentiert lustige Wörter in Bahnstationen. heute:
Litschi." Ich dachte zunächst wirklich, nun hagelt es einen Großangriff
lustiger Worte (mein ungeschlagener Favorit ist übrigens "Bommelmütze"). Falsch gedacht.
Diese "Botschaft" steht nur für sich allein, was ich recht enttäuschend
fand, unter anderem weil "Litschi" in puncto "lustiges Wort" wirklich kein non plus ultra ist.
Im Zuge dessen hab ich mir mal die anderen Slogans angeschaut, und was soll
ich sagen: wenn es für Unoriginalität auch Preise gäbe, wären einige der
Sprüche ein paar ganz heiße Anwärter auf den Pokal. "Feinsinnig" ist meines
Erachtens nach keine der "Botschaften", "frech" gerade mal 2 von 26,
nämlich jene, in denen Bionade genüßlich auf ihren Mitbewerbern rumhackt.
Negativschlagzeilen auch zu dem Thema hat es ja im letzten Jahr genug gegeben.
Der Rest der Plakate soll zumindest humorvoll sein. Besonderer "Kick" soll außerdem die Platzierung der Plakate sein, die mit der jeweiligen Botschaft nochmal in besonderem Kontext stehen soll, damit die "Pointen" auch so richtig zünden. Schaun wir mal:
So weit, so unspektakulär. Wirklich witzig ist das nicht. Aber weiter.
Wer jetzt denkt, daß uns dieses hübsche Plakat demnächst beim Gottesdienst wiederbegegnet: Wieder falsch. Das hängt einfach nur unmotiviert in Essen herum. Weit mehr Understatement würde es entwickeln, würde man es an einer Scientology-Filiale aufhängen.
Warum, weiß kein Mensch. Vielleicht ist ja die Bionade von heute der Meßwein von morgen. Abendmahl 2.0? "Point of Soul" statt Point of Sale?
...hat dagegen rein gar nichts mit "Lätta" zu tun, sondern prangt seit kurzen in der Nähe von - man ahnt es schon - IKEA-Filialen.
Hier mein Gegenvorschlag:
Hier mein Gegenvorschlag:
Dieses Plakat wurde allen Ernstes speziell für München entwickelt. Daß jemand den Trappatoni-Ausraster, nachdem dieser x-mal durchgekaut, ausgelutscht und wieder ausgespuckt wurde, tatsächlich nochmal für eine Werbekampagne aus der Mottenkiste kramt, damit hat wohl keiner gerechnet. So gesehen hat Bionade das Überraschungsmoment auf ihrer Seite.
Pikant sind im übrigen auch die anderen Destinationen, die Bionade mit speziellen Botschaften beglückt. Da tummeln sich neben klassischen Werbemetropolen wie eben München, Köln und Leipzig auch so illustre "Hot Spots" wie Mainz und Aachen.
So richtig verarscht müssen sich aber die Leipziger vorkommen.
Nicht nur, daß 19 Jahre nach den ersten Montagsdemos der Slogan nicht wirklich aktuell ist. Es dürfte zudem mehr als "ein leichtes Prickeln" gewesen sein, was die damaligen Teilnehmer gespürt haben. Der ein oder andere dürfte gerade zu Beginn auch Angst um Leib und Leben gehabt haben.
Aber vielleicht wird ja hier auf andere Revolutionen angespielt? Zumindest Marie Antoinette dürfte 1793 auch leichtes Prickeln im Genick verspürt haben, als sie unter der Guillotine lag.
Grafisch ist das ganze sehr schön gelöst. Nette Idee, schöne Farben, ansprechende Schrift.
Aber die meisten Slogans selbst zünden nicht wirklich. Richtig gelungen fand ich nur "Holunder statt Blackberry", mit welchem Bionade "etablierte Wohnviertel und Szeneviertel" verschönern möchte. Das ist sogar beinahe subversiv.
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