Freitag, 12. Dezember 2008

Deutsche sind nicht doof

Wenn wir dem Fernsehen und anderen finsteren Propheten Glauben schenken, dann hat unser Ländle derzeit so viele Baustellen, daß mit einer baldigen Verknappung von Sand, Kies und Zement gerechnet werden muß, eine virtuelle Betonkrise, wenn man so will.
Unser Phrasen dreschender Bundespagenkopf aus der Uckermark ist auch wirklich nicht zu beneiden. Wenn sie z B nicht grade als oberster Klimaschutzengel um den Erdball jettet, wirbt sie im Namen deutscher Autobauer für deren spritschluckende Rußwerfer. Bei derartigen Spagats sind schon stabilere Hosenanzüge zu Bruch gegangen...

Nun scheint es, als hätte sich zumindest eine Baustelle, die Bildung, zumindest teilweise erledigt. Nachdem unsere Kanzlerette (Kanzleuse?) ja ihre "Bildungsoffensive" (lt. Fremdwörterbuch bezeichnet der Begriff "Offensive" einen Angriff auf einen Feind...) nicht nur vom Namen her vergeigt hat, zeigt die neueste Iglu-Studie, daß deutsche Schüler doch gar nicht so doof sind wie immer alle sagen. Vor allem Thüringen (YES! We can!) ist offensichtlich bevölkert mit lauter wißbegierigen Leseratten. Das muß auch so sein, denn gerade in Thüringen gibt es Gegenden, in denen sich 40-bändige Enzyklopädien auch anderweitig als sehr nützlich erwiesen haben. Etwa, wenn man diese vor der Haustür stapelt, um an rauhen Wintertagen die Wölfe am Eindringen zu hindern. Und nichts motiviert einen Erstklässler mehr, seinen Nußknacker fertig zu schnitzen, als ein paar kräftige Hiebe mit einem handkolorierten Reader's Digest-Sammelband. Vielleicht zeigen sich hier sogar Nachwehen der DDR-Vergangenheit, wenn man in Zeiten der Klopapierverknappung froh war, für alle Fälle ein paar richtig dicke Wälzer in der Bibliothek.

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