Mittwoch, 25. Januar 2012

Schall und Rauch

Anläßlich der Anti-Piracy Gesetzgebung, dem neuesten Versuch der US-Unterhaltungsindustrie, Pinky&Brain-mäßig die Weltherrschaft an sich zu reißen, möchte auch der Michel nicht abseits stehen.

Natürlich nicht, was die Weltherrschaft angeht. Ich bin ja schließlich nicht die GEMA.

Ich finde stattdessen, daß die Globalisierung guter Ideen gefeiert und nicht gefeuert gehört. Auch, wenn es zufällig meine Ideen sind. (Schlechte Ideen wie die Transformation des Internets hin zu einem reinen Absatz- und Marketing-Tool dagegen gehören in Beton gegossen und im Meer versenkt, da, wo es am tiefsten ist.)

Somit werfe ich auch nicht mit Kieseln, wenn die Titanic mal auf ähnliche Photomontage-Ideen kommt wie ich. Ich mache auch Dirk Bach keinen Vorwurf, daß ihm seine Texter die Phrase von der "Zickenden Zeitbombe" ins Dschungelcamp-Skript gemeißelt haben. Und wenn der geneigte Leser mich darauf aufmerksam macht, daß Freund Ede mit diesem Beitrag hier eventuell eine "Urban Legend" losgetreten hat, dann finde ich das nachgerade großartig. Nur eine Erwähnung meines kleinen Familienblogs wäre schon nett gewesen. Wegen Ruhm, Ehre usw. A bisserl eitel binni scho a...
Was ich allerdings unter diesem Beitrag vom Herrn Pauly zu verstehen habe, weiß ich auch nicht. Eine Art versteckter Huldigung? Ein Google-Experiment? Ein Beweis für die unglaubliche Macht des Zufalls?

Ob jetzt allerdings der Herr von Schirach versucht so auszusehen wie unser Freund Mark Scheppert (durch dessen Re-Re-Re-Verlinkung mein Blog jetzt auf Hooligan-Fanseiten Erwähnung findet) oder umgekehrt, entzieht sich meiner Kenntnis. Beide sind eigentlich "Made in Germany", wobei altersmäßig und angesichts seiner Ostblock-Biographie nur Herr Scheppert als chinesische Raubkopie in Betracht käme.

Schön finde ich auch, daß man im Hause Phillip Morris bei mir mitliest, haben sie doch unmittelbar nach meiner vernichtenden Kritik ihre 08/15-Kampagne ausklingen lassen bzw. durch die kryptische "Maybe"-Kampagne ausgetauscht.

So viel Einfluß hätte ich meinem kleinen Familienblog gar nicht zugetraut. Seit 2008 haben knapp 11.000 Leser aus 68 Ländern diesen Blog aufgerufen, und ein Drittel davon kehrt regelmäßig wieder.
Wie heißt es so schön in "Spiderman": Aus großer Macht wächst große Verantwortung.Spiegel Online, zieh dich warm an.

PS: Hey, Marlboro-Werbefuzzis: Vermutlich lande ich immer wieder bei eurer Marke, weil ich früher mal selbst dafür gearbeitet habe. Haßliebe undsoweiter, wissen schon.

Die "Maybe"-Kampagne ist Mist.
Okay, ein bißchen Aufmerksamkeit hat's gegeben, als am Anfang noch alle rumgerätselt haben, welche Marke hier die Stadt mit "MAYBE"-Statements plakatieren läßt. Allerdings war relativ schnell klar, daß das nur ihr "Be Marlboro"-Nasen sein konntet.
Man darf wohl davon ausgehen, daß viele die "Nie mehr Vielleicht"-Botschaften gar nicht verstanden haben. Und die, die's verstanden haben, fragen sich, was die Motivationsverse wohl mit dem Tabakkonsum zu tun haben. Am ehesten assoziiert man hier ein Ende des ewigen "Vielleicht sollte ich ja mal mit Rauchern aufhören". Gerade so zum Jahresbeginn, von wegen guter Vorsätze und so.
Darf man eure Kampagne also als Aufforderung verstehen, mit dem Rauchen aufzuhören? Ja? Sehr löblich, Jungs. Aber war das wirklich der Auftrag? Oder kommt da noch was? So ein die Kampagne abschließendes "Maybe, Baby, Trabbi"-Plakat, das alles erklärt und mit dem ihr nochmal die Kurve zum "Blauen Dunst" kriegt?

(unglaublich, was man so findet, wenn man das Bild eines qualmenden Trabis googelt)

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