Donnerstag, 23. Januar 2014

Medien-Zapping

Gerade Bayern 3 Radio gehört. Der Moderator war total hin und weg vom neuen Peter "Ich war jung und brauchte das Geld" Maffay-Album. Vergleiche mit Bruce Springsteen fielen.
Dann die Hörprobe. Tatsächlich: Maffay knödelt genauso nasal vor sich hin wie weiland Bruce. Hab 2/3 des Textes tatsächlich nicht verstanden. Nun ist zwar in meinem fahrbaren Untersatz nicht unbedingt eine High-End-Anlage verbaut, ich bezweifle, dass ein Bang&Olufsen-Teil mehr Vokale aus dem Genuschel herausgearbeitet hätte. Hat Maffay am Ende doch wieder zum Rumänischen zurückgefunden?

Danach Tarja Turunen. Deren größtes Manko: Name und Stimme klingen vielversprechender, als sie am Ende aussieht.

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TV Total. Lichter brät Steaks. Wißt schon, der Typ, der die abgelegten Bärte von Jean Pütz auftragen darf.
So spannend wie Pickelausdrücken. Zuletzt hieß es, dass Raab die Tickets für "TV total" verschenken muss. Versteh' gar nicht, warum...

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Kino. "Der Medicus". Ewig her, dass ich das Buch gelesen habe. Hab das aber irgendwie anders in Erinnerung.
Im Buch herrscht von Anfang bis Ende in England medizinische Steinzeit. Im Gegensatz zum Orient, wo damals schon Ärzte ihre Patienten auseinandergeschnippelt und wieder zusammengenäht haben wie Viktor Frankenstein.
Der Film hält das Bild nur am Anfang aufrecht. Danach kriechen ein paar verräterische Mullahs aus ihren Höhlen, bringen alles um, was nicht in einer Burka steckt und kloppen alles kaputt, was nach Wissen(schaft) riecht, bis tapfere Christen und brave Juden den Tag retten. Kommt einem irgendwie bekannt vor. Am Schluß macht der Held mit seiner jüdischen Frau in einem aufgeklärten London ein Krankenhaus auf und trifft seinen alten Lehrmeister wieder - schnüff! Im Buch wollten ihn stattdessen christliche Fundamentalisten um die Ecke bringen, sein Frau ist nach Schottland abgehauen und der Lehrmeister ist längst tot.  Talking about happy endings.
Da wollte wohl jemand einen Film drehen, der auch ins us-amerikanische Weltbild passt, damit der auch dort sein Publikum findet. Armselig.

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"Fernsehkritik.tv" ist ein großartiges, cleveres Web-TV-Format, das irgendwie auf den Spuren Kalkofes wandelt. Nicht ganz so brachial-witzig, dafür viiiel analytischer, aber genauso unterhaltsam. Kann man wirklich uneingeschränkt empfehlen.
Nur eins: Nach mittlerweile 129 Folgen könnte der Moderator etwas professioneller auftreten und vielleicht nicht an jeden dritten Satz ein unbeholfenes "..würd' ich ma' sagen, näh?!" anhängen. Das kommt rhetorisch eher so Forrst-Gump-mäßig rüber.Und die Handvoll Figuren, die das Studiopublikum mimen, könnte man sich vielleicht auch sparen. Das und die Moderation ziehen das Niveau der wirklich professionell wirkenden Beiträge wieder auf das Level eines Youtube-Garagen-Kanals herunter.
Also, würd' ich mal so sagen, näh.

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Träume gerade von einem TV-Format, bei dem Markus Lanz, Michael Wendler und Dieter Bohlen zusammen in einen BigBrother-Container gesperrt werden. Die könnten sich da drin den ganzen Tag gegenseitig erzählen, wie geil sie sind. Dann müßte man ihnen nur jeden Tag zum Frühstück einen Zettel mit gefakten Quoten reinreichen, wonach ihnen täglich hundert Millionen Zuschauer zuschauen. Die würden da nie wieder rauskommen wollen, und wir könnten einfach heimlich die Kameras ausschalten und hätten unsere Ruhe vor den Nervensägen.

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Fernsehtipps: "Orange ist the new black". "Ray Donovan". Und "Der Tatortreiniger". Ankucken. Aber hopp-hopp.

PS: Bin geneigt, in Sachen "Fernsehkritik.tv" etwas zurückzurudern. Habe gerade erst gesehen, dass das mit dem Studiopublikum noch gar nicht so lange besteht und die das alles weitgehend aus Eigenmitteln finanzieren. Dafür: Hut ab!

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