Mittwoch, 29. Mai 2019

Rantman

War gerade ein paar Besorgungen machen und mußte dafür kurz ins Nachbarviertel fahren.

Ausbeute der 20-Minuten-Tour:
- 1x beobachtet, wie ein Pkw-Fahrer einem Fahrradfahrer die Vorfahrt genommen und ihn um ein Haar plattgefahren hätte
- 1x Autofahrerin beobachtet, wie sie vorschriftswidrig abgebogen ist
- 1x von einer Autofahrerin die Vorfahrt genommen bekommen
- 1x beobachtet, wie eine SUV-Fahrerin bei Rot über die Ampel gebrettert ist
- 1x von einem Rentner fast eine Delle eingefangen, weil der unvermittelt mit einem Brett im Fahrbahnbereich herumfuhrwerkte
- 1x fast eine Frau überfahren, weil die in offensichtlicher Hast plötzlich auf die Straße sprang
- 1x von einem Lieferwagenfahrer blockiert worden, weil der Straßenmitte fuhr

In nur 20 Minuten. Was da für Assis unterwegs sind.
Da hat doch kein vernünftiger Mensch noch Lust, mit dem Auto zu fahren.
Wenn sowas ist, sieht man übrigens nie die Polizei. 
Ach, übrigens: Frauen weder besser, noch schlechter Auto als Männer. Wenn überhaupt, fahren sie genauso beschissen wie Männer.

Apropos Assis: Was ist Moosach eigentlich für ein verschissener Stadtteil? Da hab ich heute nur Hipster und Hartzer gesehen, mit nichts dazwischen. Fette Kinder in ausgebeulten Jogginghosen, fette Teenager in durchscheinenden Leggings, fette Teenager in durchscheinenden Leggings mit Kinderwagen und Fluppe, Sprittis ohne Zähne, aber mit schlechten Tattoos, Sprittis mit Zähnen, aber in verschiedenen Farben, Zuhälter-Typen mit 80er Jahre - Lederblousons und Panzerkettchen - 80% aller Passanten hatten das ein oder andere, mehr der weniger offensichtliche Handikap.
Hatte heute die "Geschlossene" Tag der offenen Tür, oder wie?
Die restlichen 20% Moosacher Gehsteigbewohner waren Hipster: handtuchbreite Jüngelchen mit Vollbart, verkehrtrummer Baseballkappe und aufgekrempelten Hosenbeinen in viel zu engen Hosen ohne Arsch, an der Hand eine im Schnitt 2 Zentimeter größere, 10 Kilo schwerere Freundin, Typ: schulterlange, strähnige Haare mit Mittelscheitel, Ringelshirt von Esprit und etwas Hüftgold.

Ist das etwa diese "Diversity", von der man immer soviel hört?

Zwei der Besorgungen bestanden im übrigen im Abholen von Päckchen, 1x von DHL, 1x von DPD.
In keinem der Fälle hatte der Fahrer auch nur ansatzweise den Versuch gemacht, das zu tun, wofür der Kunde zahlt, nämlich die Pakete zuzustellen. Nicht mal Zettel gab's im Briefkasten.Von DHL kam wenigstens noch eine Benachrichtigung per Mail. Bei DPD hab ich nur durch Zufall entdeckt, dass das Paket schon ausgeliefert wurde. Somit war es dann auch schon wieder auf dem Rückweg, als ich heute den Versuch machte, es abzuholen.
By the way: Wieso sucht man sich als Abholstation einen dubiosen Autoservice raus, der so gut wie nie geöffnet hat? Erst recht nicht, wenn ein halbwegs normal arbeitender Mensch Zeit hätte, dort ein Paket abzuholen? 

Wenn die Paketdienste damit ihr eigenes Geschäftsmodell sabotieren wollen, sind sie auf dem richtigen Weg.

Wie, die armen Paketfahrer verdienen ja so wenig und werden so ausgebeutet, haben immer Zeitdruck? Mimimi! In München ist Vollbeschäftigung, ihr Honks. Wenn einem der Job nicht gefällt, findet man einen anderen. Aber wenn einer sich dafür entscheidet, diesen undankbaren Job zu machen, dann soll er ihn dann gefälligst auch richtig machen. Nur weil eine Friseurin schlecht verdient, entschuldigen wir doch auch keinen schlechten Haarschnitt, oder? Auch wenn ein Fensterputzer von seinem Chef verarscht wird, erwarten wir trotzdem saubere Scheiben, richtig? Man kann es doch nicht an den Kunden auslassen, wenn einem der eigene Job nicht passt oder der Arbeitgeber Scheiße ist. Wollen doch mal sehen, ob sich nicht an den Arbeitsbedingungen was ändert, wenn die Paketdienste dann irgendwann keine Deppen mehr finden, die für sie fahren wollen.

Aber ist vielleicht eh besser, wenn das weniger wird mit den Lieferdiensten. Weniger Verkehr, weniger Dieselgestank aus alten Ford Transits, weniger zugeparkte Einfahrten und Bürgersteige.

Apropos schlechte Entscheidungen: Letztens waren bei uns im Wohnviertel, wochentags ca 13 Uhr, drei DHL-Lieferwägen im Einsatz, zeitgleich, mit nur jeweils ca hundert Meter Distanz.
Merkst du selber, DHL, oder? Dass da mit deiner Logistik was nicht stimmen kann? Und es ist nicht mal kurz vor Weihnachten...

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