Sonntag, 5. Juli 2009

Spitzenidee der Woche

Wieder einmal wartet der Michel gleich mit zwei Verbesserungsvorschlägen auf, die das 21. Jahrhundert revolutionieren und von allen vorangegangenen Jahrhunderten positiv abheben werden.

1 - Bremsen für Frauen ab 40

Sicher hat das schon jeder mal erlebt: Man steht an einer Kreuzung. Von irgendwoher naht ein Muttertier auf einem Fahrrad. Plötzlich passiert das Unerwartete: Die Ampel springt auf Rot. Im Bestreben, die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen oder zumindest in ihren Grenzbereichen auszutesten, springt das Mutterwesen in voller Fahrt vom Rad und reißt dabei mit ihren Pfennigabsätzen handtellergroße Stücke aus dem Asphalt. Soweit erkennbar, weist das Rad allerdings mindestens zwei funktionsfähige Bremsen auf, den Rücktritt mal nicht mitgerechnet.

Eins der letzten großen Menschheitsrätsel lautet daher: Warum zum Kuckuck benutzt sie diese nicht, sondern greift jedes Mal zur halsbrecherischen Ganzkörperbremse und riskiert dabei, sich die frisch lackierten Zehennägel abzureißen?

Wie genau eine Bremse beschaffen sein muß, die eine durchschnittliche Hausfrau auch als solche erkennt UND BENUTZT, weiß ich auch nicht, ich bin schließlich kein Ingenieur. Vielleicht müßte man einen kleinen Schminkspiegel daran befestigen, oder die Bremshebel an einer nach Feng-Shui-Reglement für die Shakren günstigeren Stelle anbringen. Vermutlich irgendwo zwischen den Speichen, oder unter dem Rücklicht. Eventuell reicht aber auch schon eine kleine PR-Kampagne, um die Bereitschaft der Damen zu steigern, mal die komischen Hebelchen vorn am Lenker zu benutzen, nach dem Motto "Die Shimano-Diät - Bremsen Sie sich die Pfunde weg!" o.ä.

2 - Hilfe für Nutella-Esser

Man kann sich über viele Dinge streiten: Politik, Religion, die ideale Grillkohlezusammensetzung für das perfekte Raucharoma. Bei einem Thema sind sich jedoch alle (von ein paar Nudossi-Fundamentalisten im Osten mal abgesehen) einig: Nutella ist die beste "Nuß-Nougat-Creme" wo gibt. Zumindest die einzige, von der bekannt ist, daß Menschen sie pur aus dem Glas löffeln.
Das einzige Problem bei Nutella ist die Verpackung. Wenn man den weißen Deckel erstmal abgedreht hat, was immer von einem geheimnisvoll röhrenden Knistern* begleitet wird, trennt einen nur noch eine hauchdünne güldene Folie von dem braunen Schatz. Diese Folie allerdings weist seit Menschengedenken zwei unüberwindbare und extrem nervige Nachteile auf: Sie läßt sich nicht rückstandsfrei entfernen, und sie hat keinen "Zip", ein im Zeitalter der wieder verschließbaren Tüchertasche unhaltbarer Zustand.

Man ist gezwungen, die Folie wie zu Urgroßvaters Zeiten einzustechen, aufzuschneiden und abzufieseln, und das möglichst, ohne

- sich über dem offenen Glas einen Finger abzuschneiden,
- auf seiner Kleidung, dem Küchenmobiliar sowie an allen Anwesenden in 1 Meter Umkreis braune Schmierflecken zu hinterlassen und
- die Creme mit lauter goldenen Folienflöckchen anzureichern.

Auch wenn die Kunden es auch im jetzigen Zustand kaufen: Dieses Produkt benötigt ein Upgrade in Form einer leicht entfernbaren Folie samt daumenabdruckgroßer Lasche zum dran ziehen. Da verzichte ich auch gern mal auf die ein oder andere knuddelig-anheimelnde Kindheitserinnerung an winterliche Nutella-Orgien vorm knisternden Kamin, wenn ich dafür kein Blattgold mehr in meinem Brotaufstrich habe.

*) An diesem Knistern haben Sounddesigner vermutlich monatelang getüftelt, denn es dient keinem erkennbaren Zweck außer dem, den neugierinduzierten Speichelfluß des wartenden Essers zu erhöhen.

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