Mittwoch, 31. Juli 2013

Quo vadis, fidibus?

Dem Michel ist heute ein Buch in die Hände gefallen, das den schönen Titel "Mit Holz heizen" trägt.

Das erste, was mir dabei durch den Kopf ging, war: "Kann es wirklich sein, dass wir dafür mittlerweile schon ein Nachschlagewerk brauchen? Für etwas derartig Banales wie "Feuer machen"?"

Die zum Klischee verkümmerte Kernkompetenz des männlichen Geschlechts, ein Feuer zu entfachen, müssen wir uns wirklich erklären lassen? Noch dazu von einer Frau? Um zu erfahren, dass trockenes Holz besser brennt als feuchtes? Um nachzulesen, wie man Bäume fällt und Holz spaltet - zwei weitere klischeebewehrte "Männer-Jobs"? Was kommt als nächstes? "Abenteuer Atmen"? "Praxisbuch Urinieren - Techniken für Anfänger und Fortgeschrittene"?

Mag sein, dass wir uns irgendwann mal zu Tode "gendern" und bald Bäuminnen fällen, um sie in Öfinnen zu verbrennen.
Mag sein, die Reise der Menschheit in Richtung "wir überlassen Computern das Denken und Robotern das Handeln" geht.
Aber an dem Tag, an dem wir es nicht mehr hinbekommen, Holz aufzuschichten und anzuzünden, ohne vorher zu googeln, sollten Bonobos und Delphine die Weltherrschaft übernehmen. Oder wenigstens Drachen. Die brauchen wenigstens zum Feuer machen keinen Hochschulabschluss.

Ich für meinen Teil mach jetzt den Grill an. Und ich weiß schon, wo ich das Papier zum Anzünden herbekomme...

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