Montag, 30. September 2013

Münchner Allerlei

Asia-Bringdienste! (schon wieder!)

Muß man neuerdings bei der Bestellung extra dazu sagen, dass die Krabbenchips frisch sein sollen?
Schon klar, dass man nicht permanent einen Mitarbeiter abstellen kann, der den ganzen Tag ausschließlich säckeweise Krupuk frittiert, und daher etwas "auf Halde" produziert. Oder produzieren läßt.

Nur verschiebt sich der Verwendungszweck von Krupuk bereits einen Tag nach der Zubereitung  von "Nahrungsmittel" weg in Richtung "Verpackungsmaterial". Die Dinger sehen dann nicht mehr nur aus wie Styropor, sie schmecken auch so.
Also nochmal zum Mitschreiben: Wenn ich Krupuk bestelle, will ich die frischen, knusprigen. Nicht die pappigen, mürben, geschmacklosen, drei Tage alten.



Sodexho!

Ein hübsches Steuersparmodell habt ihr euch da ausgedacht mit euren Restaurantschecks.
Das geht so: Arbeitgeber nutzen die staatliche Förderung von Mitarbeiterverpflegung aus und zahlen quasi Gehälter anteilig in Sodexho-Restaurantschecks aus. Jeder Scheck wird teils vom Arbeitgeber bezuschußt, teils über das Gehalt finanziert, welches sich dadurch natürlich verringert. Der Arbeitgeber und Sodexho gewinnen dabei. Die Scheck-Empfänger gucken in die Röhre, weil die die Dinger ja irgendwie loswerden müssen. Und das gestaltet sich gar nicht so einfach.

Generell werden die Schecks nur von einigen Supermarkt-Ketten, Restaurants und Bringdiensten angenommen.
Problem Nr.1: Discounter wie Aldi akzeptieren die Dinger gar nicht.
Problem Nr. 2: Rewe akzeptiert nur einen Scheck pro Tag, weil dies von Sodexho so vorgegeben wird. Schließlich soll jeweils nur eine Mahlzeit pro Tag und pro Person gefördert werden. Das macht aber nur Sinn, wenn ich wirklich jeden Tag zu Rewe gehe, um mir dort jeweils eine einzelne Mahlzeit zu kaufen. Das ist kaum realistisch. Zumal es ja durchaus auch sein könnte, dass man z.B. für vier andere Scheckinhaber mit einkauft. Rewe interessiert das alles aber nicht.
Bleibt für mich persönlich nur Tengelmann (andere Akzeptanzstellen gibt es nicht in der näheren Umgebung). Die sind aber a) nicht ganz billig und b) geben auf Schecks kein Wechselgeld heraus. Problem Nr. 3 dieses Scheck-Systems.
Bleibt das Einlösen gegen warme Mahlzeiten. Kulinarisch grenzwertig, denn man ist gezwungen, sich entweder McDonalds und anderen Fastfood-Tempeln zuzuwenden, oder bei Lieferdiensten zu bestellen. Nur fangen letztere mittlerweile auch an herumzuzicken, und berufen sich auf die Ein-Scheck-Regel, auch wenn man gerade 3 Familienpizzen bestellt hat. Rückgeld gibt es natürlich auch hier wieder nicht.
Als Grund führen die Bringdienste an, dass die Gebühren, die sie abdrücken müssen, wenn sie die Schecks einlösen, ihre schmalen Gewinnmargen auffressen. Kann man auch wieder verstehen, löst aber nicht das Problem der Scheckbesitzer.
Es läuft also alles darauf hinaus, dass ich die Schecks in einen Supermarkt tragen muss, in dem ich für den Einkauf das Doppelte von dem zahle, was es beim Discounter gekostet hätte. Tolle Wurst.
Man kann sich das System nicht mal schön saufen, weil man mit den Schecks keinen Alkohol kaufen kann.
Danke, Sodexho!

Bäckerei Bachmeier!

Es ist nicht so, dass ich nach dem Ende von Müller-Brot (die haben mittlerweile nach einer Runderneuerung einen Neustart gewagt) ein neues Feindbild bräuchte.
Aber die Bachmeier-Produktpalette, soweit ich sie bisher verkostet habe, läßt sich in genau zwei Kategorien einordnen: "furztrocken" (Brot und Semmeln) oder "pappsüß" (Kuchen und Teilchen).
Ehrlich. Zumindest für die erste Kategorie hat mir eine Verkäuferin eine Erklärung geliefert: Bachmeier läßt u.a. in Österreich produzieren, was den Weg vom Backofen zum Bäckereiregal noch einmal entscheidend verlängert. Nicht das einzige Manko: Die Baguettesemmeln weisen am Boden dasselbe Pünktchenmuster auf wie Aufback-Semmeln aus dem Supermarkt (s.Bild).


Wenn ich aber schon zum Bäcker gehe, wo Semmeln das Drei- bis Vierfache kosten, möchte ich dafür auch frische, knusprige, mit Liebe geknetete Brötchen haben und keine DIN-genormte Fabrikware.

Schlimmer sind fast noch die Süßwaren. Auch diese sind weitgehend geschmacklos, trocken und viel zu süß. Ob ich ein Plunderteilchen von Bachmeier esse oder ein Stück Würfelzucker lutsche - der geschmackliche Unterschied ist marginal.
Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass der Bäcker in den letzten Wochen Boden gut gemacht hat. Denn Bachmeier hat als einer der wenigen Bäcker Münchens mit Pflaumenmus gefüllte Krapfen im Angebot. Und die sind gar nicht mal sooo schlecht...
Ausruhen würde ich mich allerdings darauf nicht, wenn ich Bachmeier wäre. Ein vernünftiger Artikel, noch dazu Saison-Artikel, aus einem ganzen Sortiment ist echt ein Armutszeugnis. Und meine Ansprüche sind sooo hoch nicht. Wenn Gebäck einfach nur frisch ist, ist das schon die halbe Miete.

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