Gestern stand vor mir an der Supermarkt-Kasse ein weibliches Wesen. Soweit nichts weiter Spektakuläres, ist mir schon öfter passiert, damit kann ich umgehen.
Nur verfügte die Dame über eine derart aparte Rückfront, daß ich kaum den Blick davon wenden konnte. Denn eigentlich bestand die Rückansicht hauptsächlich aus einem Schopf seidig glänzenden, kräftigen, dichten, glatten Haares, völlig ohne Spliß und geschmeidig bis über den nicht unbedingt unförmig zu nennenden Allerwertesten hinabhängend. Also die Art Kopfbedeckung, die Table-Dance-Girls in Hollywood-Streifen immer in nackenversteifender Weise im Kreis herum schleudern, bis den Truckfahrern das Bier in den Händen kocht.
Ihre Einkäufe dagegen setzten sich im wesentlichen aus einer Vielzahl von Maggi-Fertig-Gerichten, dem obligatorisch dazugehörigem Päckchen Sahne und Eiernudeln zusammen.
Während ich an dieser Stelle früher* gedacht hätte: "Baby, scheißegal ob du kochen kannst, aber: Geile Haare!" konnte ich diesmal nur denken: "Da können die Haare noch so geil sein, solange du nicht kochen kannst..."
Die Blume verwelkte quasi vor meinen Augen. Da machte es auch keinen Unterschied mehr, daß, als sie sich endlich mal umdrehte, ein im Grundsatz nicht unansehnliches, aber von zahlreichen mißlungenen Schminkversuchen entstelltes Antlitz zum Vorschein kam.
Die große Vierzig wirft wohl ihren Schatten voraus...
*) also alles zwischen letzter Woche und meinem zwölften Geburtstag
Dienstag, 6. März 2012
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